Klassisches Konzert
«Urlicht», der Titel dieses aussergewöhnlichen Programms, bezieht sich nicht nur auf den 4. Satz der sogenannten „Auferstehungssinfonie“, sondern benennt zugleich den roten Faden, der sich durch die – vollständig deutsche bzw. deutschsprachige – Werkauswahl zieht:
«Das Urlicht ist das Fragen und Ringen der Seele um Gott und um die eigene göttliche Existenz über dieses Leben hinaus», so beschrieb Gustav Mahler, was der Text aus der Gedichtsammlung «Des Knaben Wunderhorn» für ihn bedeutet, den er zunächst als Teil eines Liederzyklus konzipierte und dann ins Zentrum seiner 2. Sinfonie stellte.
Auch bei der Vertonung des Rückert-Gedichtes «Ich bin der Welt abhanden gekommen» entschied sich Mahler für die Form des Orchesterliedes.
Ein weiterer deutscher Dichter lieferte mit seinem Gedicht die Grundlage für Brahms’ Schicksalslied: Friedrich Hölderlin. «Und die seligen Augen blicken in stiller ewiger Klarheit.»
An der Seite des Schicksalsliedes steht ein weiteres seiner großen Werke für Chor und Orchester: die Alt-Rhapsodie auf einen Text von Goethe: die «Harzreise im Winter». Diese Vertonungen quasi-religiöser Textvorlagen gipfeln im explizit biblischen Text des monumentalen 100. Psalms von Max Reger.
Im Zentrum des Konzerts steht der Psalm 100 von Max Reger. Ein in seiner Chromatik spannendes Werk mit Anklängen an Johann Sebastian Bach. Es ist selten in einem Chorkonzert zu hören, einerseits, weil es für Laienchöre eine Herausforderung darstellt und andererseits, weil es ganz ohne Solisten auskommt.
Mit Mahler und Reger betritt der Oratorienchor Baselland Neuland. Unterstützt wird er in diesem innovativen Programm von nur einer Solistin: der Altistin Seda Amir-Karayan, die sich mit dem deutschen Kunstlied bereits einen Namen gemacht hat – und zum ersten Mal vom Kammerorchester Basel.
Alle Infos auf: https://oratorienchor-bl.ch/konzerte/urlicht