Ankunft der «Zehn Gebote Vol. 2» in Degersheim

von pd/Andreas Baumann
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19.05.2023
Die St.Galler Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin haben zusammen mit zahlreichen Gebotsschieberinnen und Gebotsschiebern die «Zehn Gebote Vol. 2» in Bewegung gesetzt und mit mit Muskelkraft und Zug nach Degersheim geführt. Sie sind nun im leerstehenden Hallenbad ausgestellt.

Nachdem die «Zehn Gebote Vol. 2» fast zwei Jahre lang, den Aussenbereich des Museums für Kommunikation in Bern bereichert haben, waren sie am 16. Mai unterwegs in ihr neues Kunstasyl im ehemaligen Hallenbad in Degersheim.

Auf Sackkarren geladen, wurden sie  von zahlreichen Komplizinnen und Komplizen durch das Emmental und das Entlebuch nach Luzern geschoben, wo sie mit dem Voralpenexpress der SOB ihren letzten Teil der Reise antraten. Nach einem kurzen Umsteigehalt in Uznach brachte die S4 die Gebotstafeln sowie die Gebotsschieberinnen und Gebotsschieber nach Degersheim, wo sie um 14.14 Uhr eintrafen.

Freude bei der Gemeinde
Die Gemeinde Degersheim freue sich sehr, die «Zehn Gebote Vol. 2» beherbergen zu dürfen, heisst es in einer Mitteilung. Die Freude wurde auch symbolisch ausgedrückt und anlässlich der Begrüssung wurde beim Bahnhof Degersheim eine Plakette angebracht, welche an die Reise der «Zehn Gebote Vol. 2» erinnern wird.

Es geht um mehr als Steintafeln
Obwohl für das philosophische Kunstwerk ein Kunstasyl gesucht wurde, geht es um viel mehr, als den Steintafeln im Hallenbad Degersheim ein Dach über dem Kopf zu gewähren. Sie sollen Inspirieren, zum Nachdenken oder auch zum Diskutieren anregen. Aus diesem Grund werden in der Folge auch einzelne Veranstaltungen im ehemaligen Hallenbad angeboten. Das «Haus der Werte» (www.wertearchitekten.ch) plant verschiedene Anlässe. Aber auch Organisationen, Vereine oder Betriebe sind eingeladen, sich die Aussagekraft der Ausstellung zu Nutze zu machen und ihm ehemaligen Hallenbad den Austausch im Team, mit Kunden oder Gästen zu suchen.

Über die Künstler Frank und Patrik Riklin

Die St. Galler Konzeptkünstler gehen in ihrem Atelier für Sonderaufgaben seit 25 Jahren der Frage nach, inwieweit sich das Potential der Kunst erweitert, wenn sie den repräsentativen Rahmen verlässt und direkt in sozial-gesellschaftliche Realitäten eingreift. Frank und Patrik Riklin rütteln an verschiedenen Systemen des Alltags und erschaffen neue Wirklichkeiten. Mit den Werken «Null Stern Hotel / Zero Real Estate» (2008/2016), «BIGNIK» (fortlaufend, seit 2012) und «Fliegen retten in Deppendorf» (2012) haben sie in den vergangenen Jahren internationale Bekanntheit als Konzeptkünstler erreicht.

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