Nach dem Theologiestudium in Basel übernahm er von 1989 bis 1995 die Pfarrstelle in der damaligen Kirchgemeinde Bütschwil-Mosnang. Dann erfolgte die Wahl zum Redaktor des Kirchenboten. Ab 2010 war der im Rheintal Aufgewachsene zusätzlich in der Gefängnisseelsorge tätig. as hat während fast eines Vierteljahrhunderts den Kirchenboten geprägt. Aus seiner Feder flossen nicht nur Texte theologischen Inhalts – polarisierend, erhellend, erbauend –, sondern er verstand es auch, das kirchliche Leben im Kanton abzubilden und heikle Themen anzurühren.
Bild und Text als Einheit
Ein Anliegen war Andreas Schwendener die Verschmelzung von Inhalt und Bild. Um dies zu erreichen, griff er oft auf zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler zurück, die sich mit dem Thema des Hefts beschäftigten und es bildlich umsetzten. Mag dies hier wie dort Irritation ausgelöst haben: Die Auseinandersetzung mit Kunst war für as zusätzliches Schmiermittel, die Gedanken der Texte besser herauszukristallisieren, zu transportieren.
Als Journalist und Theologe war Andreas Schwendener offen für Unkonventionelles und Neues. Dies beweisen die von as massgeblich vorangetriebene Zusammenführung der einzelnen Gemeindeseiten zu Bünden einer Region und die von ihm initiierte erste Homepage des Kirchenboten. Sie wurde von der heutigen Plattform abgelöst, die in Zusammenarbeit mit weiteren Deutschschweizer Kantonen betrieben wird. Die Neugier und Lust, sich in ihm unbekannte Felder vorzuwagen, manifestierte sich schliesslich im Herstellen von Videos, die auch dem evang.-ref. Forum St. Gallen zugutekommen, dem as seit 2000 als Präsident vorsteht und zu dessen 100-Jahr-Jubiläum er auf nochmals in die Tastatur griff (Siehe Artikel «Sich der Säkularisierung stellen»)
Übergang und Aufbruch
Mit zunehmender Beschäftigung von as in der Gefängnisseelsorge musste sich die Redaktionskommission nach einer Übergangslösung umschauen. Gefunden wurde sie in der Person von Philipp Kamm, dem Synodepräsidenten aus Ebnat-Kappel. Während gut dreier Monate, bis Ende Juni, bereicherte er das Monatsheft mit frischen Ideen und sprachlich eloquenten und exzellenten Texten. Für ihre Leistungen danken wir Andreas Schwendener und Philipp Kamm herzlich und wünschen ihnen alles Gute.
Seit dem 2. August arbeitet nun Stefan Degen in St. Gallen. Der diplomierte Sekundarlehrer aus Winterthur ist 38-jährig, verheiratet und hat einen Masterabschluss in Theologie. Wir heissen den neuen Redaktor Stefan Degen an dieser Stelle herzlich willkommen.
Text: meka | Foto: Andreas Ackermann – Kirchenbote SG, September 2019
Den Kirchenboten geprägt