Die Reformanzen
Sind die «Reformanzen» so etwas wie «reformierte Emanzen»? Die Frauen bestätigen das umgehend. «Emanzen! Nicht: Romanzen! Obwohl etwas Romantisches und Feminines immer erhalten bleibt.» Gerne wird mit Wörtern und ihren Bedeutungen gespielt.
«Menschen fühlen sich verstanden. Wir erreichen viele Schichten.»
Auftritt reiht sich an Auftritt
Das Trio entstand aus Anlass des Reformationsjubiläums. Bereits kannten und schätzten sich die Pfarrerinnen gegenseitig. Der Entscheid, zusammen auf die Bühne zu gehen, kam jedoch erst im Reformationsjahr. Seit Ende Mai 2018 führen sie ihr Programm auf. «Wir haben den ersten Abend geplant und wollten sehen, ob unsere Ideen beim Publikum ankamen», beschreibt Marilene Hess den Anfang. Seitdem hat sich jedoch Auftritt an Auftritt gereiht, und die Gruppe hat es auf kleinere und grössere Bühnen und bereits bis nach Bern geschafft.
Humor als Brücke
Im Gespräch entsteht ein Bild von Lebensfreude und Lebensmut. Ebenso könnte man von «Freude an der Kirche» und «Mut zur Veränderung» sprechen. Eines ist sicher: Hier geht es nicht um schwere Tradition, sondern um leichtfüssige Interpretation. Damit wird der Anschluss an die Gesellschaft gefunden. «Menschen fühlen sich verstanden», sagt Andrea Weinhold. Humor als Brücke zum Menschen? «Es ist auch eine Brücke zu uns selbst», sagt Marilene Hess. «Die Erfahrung auf der Bühne hat auch mit uns selbst etwas gemacht. Tragen wir die Erfahrung in den Gottesdienst hinein, wird dieser authentischer, sinnlicher.» Kathrin Bolt ergänzt: «Es ist eine Hilfe für die Beziehungsarbeit in den Kirchgemeinden.»
Bis zum Jahresende sind weitere Auftritte vorgesehen. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht geklärt. «Wir machen dies nebenberuflich und schauen, wie es sich weiterentwickelt.»
Tourdaten: www.straubenzell.ch
Text | Foto: Karsten Risseeuw – Kirchenbote SG, November 2018
Die Reformanzen