Bevor andere Kantone ein Kirche-Staat-Gesetz hatten, wurde ein solches im Kanton Thurgau realisiert. Das geschah 1869. Die katholische und die evangelische Landeskirche feiern gemeinsam das Jubiläum, das sie vor 150 Jahren zusammenführte.
«Damals waren wir einzigartig», fasst der Kirchenratspräsident der katholischen Landeskirche Thurgau, Cyrill Bischof, das Ereignis von 1869 zusammen. In jener Zeit gab es fünf Mal mehr Evangelische im Kanton als Katholiken. «Dennoch wurden wir gleich behandelt.»
Konfessionell gemischt
Weil der Thurgau im Unterschied zu vielen anderen Kantonen damals konfessionell durchmischt war, wurde nicht ein Modell übernommen, wie es im reformierten Zürich oder in den katholischen Innerschweizer Kantonen vorgegeben war.Jede Landeskirche ist seit 150 Jahren anlog zur staatlichen Regierungsorganisation staatskirchenrechtlich strukturiert, hat die Steuerhoheit und verwaltet sich selbst – ohne Finanzierungsbeiträge des Kantons.
Selbstverständlich ökumenisch
Nun soll gefeiert werden. Die Auftaktveranstaltung fand am 1. Dezember, dem Beginn des Kirchenjahres, statt. «Gefeiert wird selbstverständlich ökumenisch», betont der evangelische Kirchenratspräsident Wilfried Bührer. Das Jubiläum umfasst zwölf Projekte mit verschiedensten Anlässen. Sie dauern bis zum Schlussfest am 21. Juni 2020.
Text: kath.ch / meka | Foto: www.150himmel.ch – Kirchenbote SG, Januar 2020
Ein Stück Himmel