Es «scherbelt» gewaltig
Das Geläut trieb die Anwohner bereits 2013 um. Damals störte sich ein Eigentümer, der nicht im Dorf wohnte, am nächtlichen Stundenschlagen und der Lautstärke des Klangs. Sie minderten den Wert der Liegenschaft, argumentierte der Besitzer. Es wurden Messungen durchgeführt, die laut Kirchgemeindepräsident Harald Frauenfelder im Rahmen des Erwartbaren waren. Gemäss Empfehlungen schaltete die Kirchgemeinde in der Folge den Glockenklang in der Nacht ab und verschob das Morgengeläut um eine Stunde.
Wegzug löste Problem nicht
Laut Bericht des «Toggenburger Tagblatts» zog der Hauseigentümer, welcher zu den Messungen Anlass gab, weg. Doch die Probleme blieben. 2018 reichte die Kirchgemeinde das Baugesuch für die Turmsanierung ein. Dagegen wehrte sich ein Anwohner und rekurrierte. Doch der Inhalt des Unmuts hat sich verschoben. Nicht die Lautstärke steht nun grundsätzlich im Fokus, sondern die Klangqualität der Glocken.
Mehr Harmonie in Aussicht gestellt
Ein Gutachten des GlockenherstellersRüetschi in Aarau zeigte in der Folge Möglichkeiten der Klangverbesserung auf. Der Rekurs des Anwohners wurde schliesslich diesen Sommer abgelehnt. In der Begründung beschreibt der Gemeinderat den Glockenklang aber «als nicht mehr ideal». Der Rekurrent ergriff keine weiteren Rechtsmittel mehr, sodass die Sanierung rechtskräftig wurde, ihr nichts mehr im Weg steht. Laut Frauenfelder soll es im Frühling losgehen. Und gleich danach mache sich die Kirchgemeinde an die Verbesserung der Klangqualität, verspricht er. Das Gutachten soll der Kirchbürgerschaft 2022 unterbreitet werden.
Text: Katharina Meier | Foto: Pixabay – Kirchenbote SG, Dezember 2020
Es «scherbelt» gewaltig