Ist eine zuviel des Guten?

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18.11.2019
Im Brautfuder der seit 2017 «verheirateten» Kirchgemeinden Bütschwil-Mosnang, Ganterschwil und Lütisburg sind auch drei Kirchen. «Sollen wir eine davon verkaufen, teilen oder anders nutzen?»

Diese unter dem Titel «Schöne Kirche zu verkaufen» gestellte Frage lockte eine stattliche Schar der 1900-köpfigen Evang. Kirchgemeinde Unteres Toggenburg zu einem Diskussionsabend ins Kirchgemeindehaus Ganterschwil. Es stellte sich als zu klein heraus: Spontan wurde in die nahe gelegene Kirche disloziert. 

Auslegeordnung, offene Diskussion
Anstoss für eine Auslegeordnung und das weitere Vorgehen mit drei Kirchen kam von der Kantonalkirche. Nachdem die Kirchgemeinde ein Umbauvorprojekt für die Kirche Lütisburg bei ihr eingereicht hatte, kam die Rückmeldung aus St. Gallen, die Untertoggenburger sollten sich überlegen, sich allenfalls von einer der drei Kirchen zu trennen. Das Lütisburger Gotteshaus ist dabei das Einzige, das nicht geschützt ist. Für die anberaumte Diskussion und Auslegeordnung fiel dieses Argument jedoch nicht ins Gewicht.

Starke Verbundenheit mit Bauten
Vielmehr warnten Stimmen vor einer rein kaufmännischen Betrachtungsweise. Andere drückten ihre Verbundenheit mit dem Gebäude aus: Hier wurden sie getauft, konfirmiert, getraut; hier beerdigten sie ihre Eltern. Für viele ist die Kirche nach wie ein Raum der Stille und der Besinnung und soll es auch bleiben. Der Schwerpunkt der Debatte verlagerte sich denn auch rasch. Dafür «prasselte es Vorschläge zur Belebung des Kirchgemeindelebens» (Toggenburger Tagblatt 2.11.2019), die notiert und für zukünftige Schritte ausgewertet und wiederverwendet werden. 

 

Text: meka, Fotos: Martin Lendi   – Kirchenbote SG, Dezember 2019

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