Jesus unter den Aspekten des Mannseins

Jesus, der Mann

von Annette Spitzenberg
min
21.09.2023
Pfarrerin Annette Spitzenberg beleuchtet Jesus unter den Aspekten des Mannseins im Vergleich mit Männerbildern und -rollen der damaligen und heutigen Zeit. Eine persönliche Deutung.

Liebe Lesende, lassen Sie sich durch diese Überschrift irritieren? Denken Sie: «Was soll das? Was heisst der Mann? Wieso wird Jesus auf Mannsein reduziert? Soll Jesus gar das eine und einzige Beispiel für gelebte Männlichkeit darstellen?».

Sie haben recht. Jesus, der Mann ist ein Klischee. Daher vielleicht treffender: Jesus als Mann. Ich erlaube mir im Folgenden, Jesus unter den Aspekten des Mannseins zu beleuchten im Vergleich mit Männerbildern und -rollen der damaligen und heutigen Zeit. Ich tue es mit ein wenig Unbehagen. Dieses rührt daher, dass in der Geschichte über lange Zeit hinweg Männer über Frauen geschrieben, sie definiert und zum Objekt gemacht haben. Daher verstehe ich meinen Beitrag mehr als persönliche Deutung, die mit der heutigen Brille zurückschaut auf das Damals.

Unbestritten bleibt die Tatsache: Jesus wurde als Mann geboren und ist als Mann gestorben. Und selbst wenn es einige wenige feministische Versuche gab, Jesa Christa als Anrede und Alternative zu sehen, so hat sich das nie durchgesetzt, auch nicht in der feministischen Theologie.

Jesu Lebensentwurf entsprach keiner konventionellen Männerrolle der damaligen Zeit. Sonst hätte er weiter als Zimmermann arbeiten müssen, heiraten, Kinder zeugen und seine Mutter finanziell versorgen. Nun gibt es zwar Thesen, die besagen, dass von Frau und Kindern nie die Rede sei, weil dies so normal sei, dass man es nicht habe erwähnen müssen. Das überzeugt mich nicht, da andere Familienmitglieder explizit vorkommen (Brüder, Mutter).

Zum Entsetzen seiner Herkunftsfamilie, zu denen er ein gespanntes Verhältnis hatte (Mk 3, 20.21), zog er als mittelloser Wanderprediger mit Freund:innen im Land herum. Diese bezeichnete er als seine Familie.

 

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Jesus zeigte als Mann Gefühle, immer wieder wird berichtet, dass er geweint habe. Er zeichnete sich aus durch grosse soziale Kompetenzen, indem es ihm gelang, die Schar seiner Freund:innen zusammen zu halten, wiewohl sich darunter sowohl Freiheitskämpfer als auch Angestellte der Besatzungsmacht befanden. Frauen behandelte er mit Respekt und auf Augenhöhe, ebenfalls ungewöhnlich in der damaligen Zeit. Er predigte Sanftmut und lebte sie auch. Die Herkunft seines irdischen Vaters war nicht gesichert, umso mehr verstand er sich als Sohn des göttlichen Vaters im Himmel. Er zeichnete sich aus durch eine hohe spirituelle Begabung und Liebesfähigkeit. Und er hatte Angst (Gethsemane), um seinen baldigen Tod wissend. Zusammenfassend war Jesus als Mann kein Macho. In der Tiefenpsychologie würde man sagen, er hatte eine gut integrierte Anima (weibliche Seite).

 

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Dass Jesus damit auch heute noch provoziert und gängige Bilder von Männlichkeit infrage stellt, zeigt sich aktuell, indem in gewissen evangelikalen Bewegungen in den USA Jesus plötzlich als schwach und links gilt. Worte aus der Bergpredigt: «wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die linke dar», sollten gemäss diesen Bewegungen gestrichen werden.

 

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Diese Haltung jedoch verwechselt Sanftmut mit Schwäche. Jesus war alles andere als ein Feigling. Er hat sich seinem Weg des Kreuzes in bedingungsloser Liebe zu Gott und Mensch mutig gestellt. So wurde er als Mann zum Gesalbten, zum Messias, zur beispiellosen Verkörperung der auferstehenden Liebe Gottes. Nur als solcher konnte er überhaupt gesehen und verstanden werden.

Heute würde er unter Umständen als Frau geboren, wer weiss? Und eines weiss ich auch: sein freier Umgang mit gängigen Rollenbildern befreit auch heute, und ich kann mich als Frau in ihm gespiegelt sehen, weil durchscheinend ist, dass das, was er gelebt hat, jenseits von Geschlechtskategorien wahr ist.

Mehr zum Thema «Evangelikale Bewegungen in den USA» von Focus online.

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