Jesus hatte kein Haustier

min
21.08.2018
Etwa 130 verschiedene Tierarten werden im Alten und Neuen Testament erwähnt. Nicht immer ist es dabei möglich, zweifelsfrei zu bestimmen, welches Tier mit einem bestimmten hebräischen Begriff gemeint ist.

Ein paar prominente Tiere sind bis heute in Erinnerung und in unserem Sprachschatz geblieben. Wir kennen die «listige Schlange» aus der Geschichte vom Sündenfall, die Taube aus Noahs Arche mit dem Ölzweig im Schnabel ebenso wie die Taube bei der Taufe von Jesus, das Opferlamm und den Sündenbock, die Säue, vor die man keine Perlen werfen soll, das verlorene Schaf, das gesucht wird. 

Prominente Tiere der Bibel
Bekannt sind natürlich auch Ochse, Esel und Schafe, die bei keiner Weihnachtskrippe fehlen dürfen, aber in Tat und Wahrheit nie dort waren, sondern aufgrund einer Aussage aus dem Buch des Propheten Jesaja (1,3: «Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn») später in der Darstellung in der Kunst dazugesetzt wurden. Die Hunde kommen zur Zeit von Jesus nicht besonders gut weg, denn normalerweise waren das keine gezähmten Haustiere, sondern wild streunende, herrenlose Gassenhunde, die auch herumliegende tote Tiere frassen und damit für die Juden kultisch unrein wurden. Darum wurden auch Nichtjuden öfter als «Hunde» bezeichnet (so wie wir heute bei uns jemanden als «Schwein» bezeichnen). 

Und schliesslich ist da noch das berühmte Kamel, das durch ein Nadelöhr gehen soll – und den Bibelauslegern einiges Kopfzerbrechen bereitet. (Siehe Kasten)

 

Text: Marcel Wildi | Fotos: pixabay  – Kirchenbote SG, September 2018

 

Unsere Empfehlungen

Ohne Blutpathos ist das Kreuz nicht blutleer (1)

Das Ostermotiv ist Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens: Kreuzigung und Auferweckung. Oft wird davon in blutigen Bildern gesprochen – von Christi Erlöserblut, das Sünden reinigt. Da stellt sich die Frage: Geht das auch ohne Blutpathos?