«Junge Menschen in der Kirche» – wie es weitergeht
Welchen Raum haben junge Menschen in der Kirche? Wie werden sie begleitet? Nach dem Entscheid der St. Galler Regierung, das Fach ERG (Ethik, Religionen, Gemeinschaft) nur noch durch die Schule erteilen zu lassen, ist in diesen Fragen einiges in Bewegung geraten.
Ein erster Vorschlag des Kirchenrates zur Revision der Kirchenordnung wurde an der Sommersynode 2021 zurückgewiesen. Der Synode ging die Revision zu schnell. Sie wünschte sich eine vertiefte Diskussion. Deshalb wurde nach der Synode an einem runden Tisch eine Auslegeordnung erstellt. Nun hat der gewünschte Diskussionsprozess Konturen erhalten.
Diskussion mit allen Beteiligten
Bis im Frühjahr 2023 soll es eine Aussprachesynode und thematische Kapiteltagungen geben. Daneben werden regionale Workshops Freiwillige, Mitarbeitende, Mitglieder der Kirchenvorsteherschaft und Synodale zusammenbringen. Und nicht zuletzt sollen auch Kinder, Jugendliche und Eltern beim Prozess mitwirken. Um fünf Fragestellungen wird sich die Diskussion drehen:
1) Welche Ziele und welche Vision verfolgt die
Kirche bei der Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen?
2) An welchem Ort und in welcher Form
vermittelt die Kirche religiöse Bildung?
3) Welche Rolle spielt die Konfirmation und
welche Bedeutung hat die Taufe?
4) Wie können Familien sich beteiligen?
5) Was wird dabei kantonal geregelt und was
auf der Ebene der Kirchgemeinden?
Übergangsordnung nötig
An den Austausch schliesst sich dann ab dem Sommer 2023 das ordentliche synodale Verfahren an: mit einer kirchenrätlichen Vorlage, der Vernehmlassung und zwei Lesungen in den Synoden von 2024. Geht alles nach Plan, tritt das neue Konzept «Junge Menschen in der Kirche» im Sommer 2025 in Kraft. Bis dahin legt der Kirchenrat der Synode eine Übergangsordnung vor. Sie orientiert sich an den schon in diesem Jahr geltenden Regelungen.
Text: Klaus Fischer, Projektstelle Junge Menschen in der Kirche | Foto: zVg – Kirchenbote SG, Dezember 2021
«Junge Menschen in der Kirche» – wie es weitergeht