Weihnachtsspektakel in St. Galler Innenstadt

Krippenspiel im Stadtsanktgaller Einkaufsrummel

von Sebastian Schneider
min
11.12.2023
Am vergangenen Sonntag gab während des Sonntagsverkaufs ein Schauspiel zu bestaunen. An drei Standorten in der St. Galler Innenstadt wurde mit Dutzenden freiwillig Engagierten und verschiedenen Tieren die Weihnachtsgeschichte nachgespielt. Die sechste Durchführung der St. Galler Weihnachtsreise war ein voller Erfolg – dank zahlreicher Zuschaurinnen und Zuschauern und des stabilen Wetters.

In den Gassen der St. Galler Innenstadt sind am zweiten Advent zwei verschiedene Menschenströme zusammengetroffen: Einige Leute waren fürs Weihnachtsshopping in der Altstadt unterwegs, andere aber kamen, um das Freilichtspiel der St. Galler Weihnachtsgeschichte zu erleben.

Stampfende Soldaten, erzürnter Herodes

Zu bestaunen gab es stampfende Soldaten, kauende Kamele und ein herrischer Herodos. Und nicht zuletzt eine Krippe vor dem Christbaum auf dem Klosterplatz, wo ein Pärchen als Maria und Josef samt Säugling als Jesuskind anzutreffen waren. Auf dem Grünigerplatz rasteten Hirten, die mit Schafen und einem Esel die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zogen. In der Marktgasse erschallte ein erzürnter König Herodes aus den Boxen. Römischen Soldaten erteilte er den Befehl zum Kindermord von Bethlehem. So wurde an drei Schauplätzen die Weihnachtsgeschichte, wie sie in der Bibel steht, inszeniert. Das Freilichtspiel wurde von den drei Landeskirchen und der evangelischen Allianz organisiert.

 

Stadtpräsidentin Maria Pappa zieht Steuern ein    

An diesem Weihnachtsspektakel standen über 100 freiwillig Engagierte im Einsatz. Neben den drei Schauplätzen gab es auch zwei Infostände, wo Helferinnen und Helfer, sogenannte Skriptoren, spielerisch Steuern eingezogen haben. Für manche im Publikum war es ein lustiger Zufall, dass ausgerechnet Stadtpräsidentin Maria Pappa als steuereintreibende Skriptorin fungierte. Die heimlichen Helden waren aber die Tiere. Schon von weit her wurden sie von neugierigen Kindern erkannt: „Ich habe noch nie ein echtes Kamel gesehen“, gestand ein kleines Mädchen zu Beginn der Veranstaltung. Doch auch älteres Publikum kam ob des grossen Aufwands an den Schauplätzen ins Staunen.

Ein bisschen Olma-Feeling

Beim Einzug zu Beginn des Freilichtspiels kam ein bisschen Olma-Umzug-Feeling auf. Nicht nur wegen der Tiere oder der Verkleidungen der Darstellerinnen und Darstellern, sondern auch wegen des grossen Publikums. So gibt sich Projektleiter Henry Brunschweiler mit der diesjährigen Austragung mehr als zufrieden: „Das Wetter war gut, und es kamen sehr viele Besucherinnen und Besucher – das könnte ein Rekord sein.“ Nächstes Jahr werde dieser Anlass, der auch in anderen Schweizer Städten stattfindet, erneut durchgeführt. Dann bereits zum siebten Mal in St. Gallen.

Weihnachtsreise St. Gallen

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