Manneskraft und Kran

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28.01.2021
Ihr stetiges Schlagen macht Klöppel härter. Sie deformieren so die Glocken und werden dann meist ausgewechselt. So geschehen in Berneck und Ebnat-Kappel.

«Unser Klöppel von der grössten (5 t) der fünf Glocken wies das Baujahr 1937 auf. Wir mussten zwischen dem Wechseln oder Weichglühen des Klöppels wählen», erklärt Olaf Tiegel, Leiter Liegenschaften bei der Kirchgemeinde Berneck. Auch fast 80-jährig war der Klöppel der grössten (2,6 t) der vier Glocken in der Ebnat-Kappler Kirche. «Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Glockenschwung viel zu hoch war. Die ideale Schwunghöhe konnte trotz elektronischer Glockensteuerung nicht mehr eingestellt werden. Ein optimaler Klöppel ist aber für die Lebensdauer einer Glocke entscheidend», sagt Mesmerin Verena Blatter. Berneck wie Ebnat-Kappel entschieden, den Klöppel zu ersetzen.

Mit Manneskraft und Kran 

«Mit dieser Lösung brauchten wir nur einmal einen Kran, und der Läutunterbruch dauerte nur einen Tag», so Tiegel. Manneskraft war hingegen in Ebnat-Kappel gefragt. Mitarbeiter der Kirchentechnikfirma hievten den fast 100 kg schweren «Eisenklotz» die schmale Turmtreppe hoch. Den Läutunterbruch bemerkten wenige.

Im Garten

Ein solcher Kraftakt wäre in Berneck nicht möglich gewesen: Hier wog der alte Klöppel 200 kg. «Der neue hat eine andere Form, mit der weicher und leiser geschlagen werden kann.» Dies erhofft man sich auch in Ebnat-Kappel. Zudem ist die Glocke in Berneck um 30 Grad gedreht worden. «Eine weitere Abnützung der Glocke hätte das Risiko ihres Bruchs erhöht.» Um zu zeigen, welche stattliche Dimension der ausgewechselte Klöppel hat, entschied sich die Bernecker Kirchenvorsteherschaft, ihn bei der Kirche zu platzieren. Dort steht er nun. Das Toggenburger Pendant wurde indes abtransportiert.

Text: Katharina Meier | Foto: Verena Blatter – Kirchenbote SG, Februar 2021

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