Sag’s mit Blumen!

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18.02.2019
Sie trotzen der Kälte, ermuntern zum Kauf und wetteifern um die Gunst der Passanten: Jährlich verkaufen Jugendliche der Kirchgemeinde Gaiserwald Rosen und bereiten damit nicht nur sich und anderen, sondern auch Rosenpflückerinnen in Kenia Freude.

Gaiserwald gehört zu den über 15 reformierten St. Galler Kirchgemeinden, die sich dieses Jahr am Samstag, 30. März, an der Rosenaktion der ökumenischen Kampagne von Fastenopfer, Brot für alle und Partner sein beteiligen. Pfarrer Martin Heimbucher: «Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns hier engagieren.» 

Zwei Standorte – ein Wir-Gefühl
Seit 2011 führe er den Anlass im Rahmen des Erlebnisprogrammes mit Jugendlichen der Oberstufe durch, sagt Heimbucher. «Wir thematisieren im Unterricht die Arbeitsbedingungen der Menschen, diskutieren über die soziale Gerechtigkeit auf dieser Welt.»

«Anhand der Rosenaktion thematisieren wir die soziale Gerechtigkeit im Unterricht.»

Mit diesem Hintergrundwissen stehen dann die jungen Erwachsenen in Abtwil und Engelburg auf der Strasse und bieten die Rosen – welche ein Grossverteiler zum Selbstkostenpreis zur Verfügung stellt – zum Verkauf an. Der Erlös der Aktion fliesst vollumfänglich in die Projektarbeit. «Ich stelle jedes Mal fest, dass sich die Jugendlichen über dieses Gemeinschaftserlebnis freuen.» Es entwickle sich ein Wir-Gefühl, zudem sei die Aktion auch gut für die Stärkung des Selbstbewusstseins, denn hier wie dort koste es zuerst Überwindung, die Rosen an die Frau oder den Mann zu bringen. Heimbucher, der immer dabei ist, versteht es dann, aufzumuntern, zu motivieren, einen Spruch zu machen. 

Leicht rückläufige Tendenz
Mithilfe der Gaiserwalder Jugendlichen sind 2018 schweizweit 100 000 Rosen verkauft worden. «Wir hoffen, dass sich diese Zahl auf diesem Niveau einpendelt», heisst es seitens Brot für alle. Denn wegen Zusammenschlüssen von Kirchgemeinden, weniger Freiwilligen und nicht immer idealer Verkaufsstandorte sei die Tendenz beim Erlös seit Beginn der Rosenaktion im Jahr 2004 eher rückläufig. Es werde nun, so Lorenz Kummer von Bfa, auf nationaler Ebene wieder vermehrt versucht, die Vorteile wie den Kontakt zu den Leuten, die direkte Hilfe, das Erlebnis und die gute Sache herauszustreichen. 

Ein Selbstläufer

Dies braucht Pfarrer Martin Heimbucher in Gaiserwald kaum mehr zu machen. «Die
Rosenaktion ist bei uns zum Selbstläufer geworden.» Durchschnittlich verkaufen zehn Jugendliche zwischen 400 bis 800 Rosen. «Der Anlass hat sich etabliert, auch dank
vieler treuer Gemeindeglieder, die Rosen für ihren Partner, ihre Partnerin oder für
sich kaufen oder einfach das Projekt und die gute Sache unterstützen wollen und so auch das Engagement der Jugendlichen honorieren.» Denn sie lassen, im Gegensatz zu
Blumen, auch bei grösster Kälte die Köpfe nicht hängen.

 

Text: Katharina Meier | Foto: Martin Heimbucher  – Kirchenbote SG, März 2019

 

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