Der Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen empfiehlt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern die «No-Billag-Initiative», über die am 4. März abgestimmt wird, abzulehnen.
Stark gefährdet: kirchliche Sendungen
Bei einer Annahme der Initiative würden kirchliche Formate wie das «Wort zum Sonntag», die Radiopredigten oder «Zwischenhalt» ihren Sendeplatz verlieren. Auch private Anbieter wie z.B. «Das Fenster zum Sonntag» wären davon betroffen. Gerade weil kirchliche Sendungen kaum kommerziell zu vermarkten sind, sind sie stark gefährdet, wie es in einer Mitteilung heisst. Sie gehörten zum klassischen Service public und sind für Menschen – insbesondere ältere, die den Gottesdienst nicht besuchen können – wichtig. Ihr Wegfall wäre ein grosser Verlust.
Kulturelle Vermittlung, Beitrag zur Integration
Zudem trägt SRF mit seinen zahlreichen Radio- und Fernsehbeiträgen zu religiösen Themen viel zur kulturellen Vermittlung, Integration und dem interreligiösen Dialog bei, wie es weiter heisst. Dass auch alle anderen säkularen Medien regelmässig über religiöse und kirchliche Themen berichten, sei unbestritten. Allerdings habe er in den vergangenen Jahren feststellen müssen, dass immer weniger Medien gewillt seien, Fachredaktionen mit kirchlich-religiöser Kompetenz zu beschäftigen, schreibt der Kirchenrat weiter. Dieser Verlust sei oft dem wirtschaftlichen Druck geschuldet. «Darum ist es für die St. Galler Kirche wichtig, dass das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen seine Redaktionen und Inhalte nicht lediglich nach wirtschaftlichen Kriterien auszurichten hat.»
Text: kid/ack Bild: youtube.com – Kirchenbote SG, 2. Februar 2018
St. Galler Kirche gegen «No Billag»