Weihnachteln 3
Jan lässt die Hände von Miriam los und setzte sich auf: «Absurd ist das richtige Wort, denke ich. Ich bin mittlerweile einfach lieber ein Gutmensch als ein Bös- oder Schlechtmensch. Und ihr kennt mich, ich bin nicht wirklich ein Gutmensch. Wohin hat uns das ganze Realistentum denn bis heute gebracht? Böden verseucht, Wasser verunreinigt, Strassen verstopft, Jugendliche depressiv, Druck im Job, Grobiane als Präsidenten. Da tut es doch einfach gut mal wieder hinzuhören darauf, dass es ein Ja gibt. Ein Ja für Manuel, ein Ja für Anna, ein Ja für Miriam, ein Ja für Jan, ein Ja für die Familie Reber und die Mansers und die Losers und die...» «Ja, ja – schon gut, du musst nicht das ganze Dorf aufzählen. Und die Losers, ich weiss nicht ...». Manuel grinst: «Sorry Mami, ich wollte nicht so heftig ... naja du weißt schon». Miriam wischt sich schon wieder Tränen aus dem Gesicht: «Wir können Weihnachten vielleicht mal etwas anders angehen ...». «Auf keinen Fall!», Anna schiesst vom Sofa hoch. «Wir feiern mit Omi und Opa und singen falsch zuhause und singen falsch in der Kirche, nachher wird geschenkt und gegessen und dann spielen wir Dog und Manuel und ich gewinnen – noch Fragen?».
Weihnachteln 3