Wo Christen in der Minderheit sind

min
19.02.2018
Sie sind mit Indonesien vertraut, Ökumene und interreligiöser Dialog sind für sie keine Fremdwörter. Nun planen Brigitta Ackermann und Pascal Bazzell von der St.Galler Arbeitsstelle «Weltweite Kirche» sowie Kirchenrat Heinz Fäh eine Studienreise nach Indonesien.

Der Aufenthalt vom 5. bis 15. Oktober wird in Zusammenarbeit mit Mission 21 und ihren lokalen Partner organisiert und findet Anklang. Dies erstaunt nicht, wird doch einerseits das bevölkerungsreichste Land am Äquator geprägt durch seine Vielfalt an Ethnien, Religionen, Kulturen, 17 000 Inseln sowie 700 Sprachen und andererseits sind Besuche von Java und Kalimantan und Sehenswürdigkeiten sowie Einblicke in die Projektarbeit von Mission 21 vorgesehen.

«Mission 21 ist unser Werk»
«Mission 21 ist das evangelische Hilfswerk, das mit Partnerkirchen und christlichen Organisationen weltweit in Verbindung steht. Wir wollen mit der Reise den Bezug zu ihm stärken», sagt Pascal Bazzell, der mit einem SNF-Forschungsprojekt in Indonesien unterwegs war. Vorgesehen ist deshalb auch der Besuch des Dialogzentrums der staatlich islamischen Universität UIN, der theologischen Fakultät der christlichen Universität sowie des Zentrums für Religionswissenschaften. «Dabei erfahren wir, wie Mission 21 arbeitet, dass der Dialog eine Basis für Vertrauen und Verständnis zwischen den Religionsgemeinschaften bedeutet.» Denn nicht zuletzt ginge es darum, ein interreligiöses Land besser kennenzulernen, wo die Christen als Minderheit unter dem Islam leben, der hier dominant, aber nicht Staatsreligion sei, der Fundamentalismus aber auch hier das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften gefährde. 

Besuch eines Frauenhauses
Im weiteren besucht die Reisegruppe ein Frauenhaus, erfährt etwas zur Problematik der häuslichen Gewalt sowie zu den Strategien der Pasundankirche zur Überwindung von Gewalt und Ungerechtigkeit.Ein Blick in ein Näh- und Flechtatelier der Frauen im Rahmen des Projekts «Einkommensförderung für Produzentinnen von Handwerksprodukten», in dem auch Muslima gleichermassen beteiligt sind, ist ebenfalls vorgesehen. 

«Wir werden Projekte von my climate für freiwillige CO2-Kompensationen vorstellen.»

Kulturelle Sehenswürdigkeiten
Mit dem Besuch einer Wayang Kulit-Aufführung, des Sultanpalasts in Yogyakarta und des Borobudurs, eines buddhistischen Tempels und des schwimmenden Gemüse- und Früchtemarkts in Banjarmasin ist auch kulturell viel geplant. 
Letzterer wird per Flug erreicht, der dem ökologischen Fussabdruck nicht förderlich ist. «Ja, dies treibt auch mich um. Wir werden aber Projekte von «my climate» für freiwillige CO2-Kompensationsmassnahmen vorstellen. Neue Einsichten werden hoffentlich helfen können, etwas zu bewegen», so Brigitta Ackermann. 

Mehr unter Veranstaltungen: www.ref-sg.ch 
weltweite-kirche@ref-sg.ch, 071 227 05 50
Anmeldefrist: bis 31. März 2018
Kosten: p.P., Basis Doppelzimmer 3820 Fr.

 

Text: Katharina Meier / pd | Foto: Mission 21  – Kirchenbote SG, März 2018

 

Unsere Empfehlungen

Ohne Blutpathos ist das Kreuz nicht blutleer (1)

Das Ostermotiv ist Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens: Kreuzigung und Auferweckung. Oft wird davon in blutigen Bildern gesprochen – von Christi Erlöserblut, das Sünden reinigt. Da stellt sich die Frage: Geht das auch ohne Blutpathos?