Grenzgänge
Religion und die Alpen.
Düster, atmosphärisch und damit perfekt für den Herbst ist der Roman «November-Schwestern» von Josphine W. Johnson. Drei Schwestern, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Marget, die Erzählerin der Geschichte ist zurückhaltend und etwas verträumt. Merle, ist die Anpackende, positiv Denkende, Liebenswerte. Und da ist Kerrin, die Älteste, die Schöne, die Unberechenbare.
Josphine W. Johnson öffnet uns mit ihrer Geschichte die Augen dafür, wie die Benachteiligten in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt, wie Land und Tiere ausgebeutet werden. Wie hilflos und ohnmächtig sich viele Angehörige von psychisch Erkrankten oft fühlen, nicht die richtigen Worte finden, mit der Situation überfordert sind. Wie die Leidenden selbst keinen sicheren Hafen finden, keine Hilfe bekommen und sich selbst immer mehr verlieren.
Dieses Buch lebt von seiner Sprache und geht unter die Haut. Schwermütig wie die Geschichte, die erzählt wird. Träge wie die glühende Sommerhitze, die an allem schuld ist. Hart wie die verbrannte Erde, welche übrigbleibt, wenn alles zu Ende geht. Unheimlich gut!
Josephine W. Johnson, Die November-Schwestern
2023, aufbau Verlag
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